fon: +49 (0)177 4512080

Menschliche Grundbedürfnisse

Es haben sich schon viele Philosophen und Psychologen mit den menschlichen Grundbedürfnissen auseinandergesetzt, u. a. der Psychologe Abraham Maslow, der die Theorie der Bedürfnispyramide entwickelt hat. In diesem Beispiel benutze ich ein Modell menschlicher Grundbedürfnisse der Familientherapeutin Cloé Madanes und des Persönlichkeitstrainers Anthony Robbins.

Es eignet sich zum einen hervorragend dafür, die eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen, zum anderen können Sie sich damit auch Verhaltensweisen anderer Menschen besser erklären.

Jeder Mensch hat die folgenden 6 Bedürfnisse, jedoch ist die Ausprägung sehr verschieden. Auch hat jeder seine eigene Art und Weise, die Bedürfnisse zu befriedigen, die ihm am wichtigsten sind.

1. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit

Menschen brauchen ausreichende Versorgung mit dem Überlebensnotwendigen (Nahrung, Kleidung, Unterkunft), aber auch das Gefühl, sich sicher zu fühlen, und das nicht nur vor körperlichen Übergriffen.

Für einige Menschen bedeutet Sicherheit, eine sichere Umgebung zu haben und/oder Beständigkeit in der Beziehung. Sie können aber auch Sicherheit durch Gewohnheiten erlangen. Essen zum Beispiel kann das Gefühl von Gemütlichkeit und Sicherheit geben.

Selbst durch einen bestimmten Glauben können wir dieses Bedürfnis befriedigen. Die Religion nimmt hierbei einen wichtigen Platz ein. Aber auch im persönlichen Bereich haben wir Glaubenssätze oder Grundüberzeugungen, die dem Leben Sicherheit geben. Etwas ist so, weil wir es glauben. Dies kann sehr positive Auswirkungen haben, wenn wir zum Beispiel glauben, dass es für unser Problem eine Lösung gibt. Es kann aber auch sehr schwierig werden für Menschen, die glauben „nicht gut genug zu sein“.

Was notwendig ist, um sich sicher zu fühlen, ist für jedes Individuum verschieden. Dem einen reicht es zu wissen, wann er das nächste Mal etwas zu essen bekommt, der andere erlangt nur das Gefühl der Sicherheit, wenn er eine Million Guthaben auf der Bank hat.

Schlüsselwörter sind: Komfort, Sicherheit, Stabilität, Bodenhaftung, Kontrolle haben, Vorhersagbarkeit und Schutz

Ein Paradox: Wenn ein Mensch sich völlig sicher fühlt, alles vorhersehbar ist, das heißt, dieses Bedürfnis vollkommen befriedigt ist, wird es sehr schnell langweilig. Und während wir uns alle Sicherheit wünschen, brauchen wir gleichzeitig Abwechslung und Herausforderungen.

2. Das Bedürfnis nach Abwechslung und Herausforderung

Menschen suchen nach neuen Reizen und Erfahrungen. Unser Körper, unser Gehirn und unsere Gefühlswelt benötigen Herausforderungen, Anstrengung, Spannung, Abwechslung und Überraschung, denn alles, was nicht genutzt und gefordert wird, stirbt. Die Auseinandersetzung damit bringt eine gefühlte „Tiefe“ ins Leben.

Auch wenn Sie ihr Lieblingsessen jeden Tag bekommen könnten, würden sie irgendwann etwas anderes essen wollen. Manche Menschen befriedigen ihr Bedürfnis nach Vielfalt und Abwechslung, indem Sie einen Film anschauen, andere fahren Rennen mit dem Auto oder mit dem Fahrrad oder besteigen Berge.

Und nicht zu vergessen: Eine große Quelle für Abwechslung und Vielfalt sind Probleme. Wenn Dinge anders laufen als geplant, wenn Erwartungen enttäuscht werden und Dinge in eine andere Richtung laufen, bedeutet dies auch Unsicherheit und Vielfalt.

Wie erleben Sie Vielfalt und Abwechslung?

Schlüsselwörter sind: Unsicherheit, Vielfalt, Angst Instabilität, Chaos, Wechsel, Stärke, Verlangen, Spannung, Anstrengung, Überraschung, Problem und Krise, Veränderung, Unterhaltung, Spannung, Aufregung und Erregung

3. Das Bedürfnis nach Liebe und Beziehung

Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Der Austausch mit anderen Menschen fördert nicht nur sein körperlich-seelisches Wachstum, sondern auch sein Überleben.

Liebe ist ein Überlebensinstinkt.

Die Herausforderungen, die dieses Bedürfnis mit sich bringen, liegen in unserem Glaubenssystem, das uns sagt, wie wir das Gefühl von Liebe bekommen, wie es sich anfühlt, wie wir Liebe erfahren und die Fähigkeit, Liebe zu geben und zu empfangen.

  • Erfahren Sie Liebe in Ihrem Leben?
  • Wann in Ihrem Leben haben Sie sich geliebt gefühlt?

Schlüsselwörter sind: Liebe und Verbundenheit, Zusammensein, Leidenschaft und Einheit

4. Das Bedürfnis nach Sinn und Bedeutung

Was ist das Leben ohne Sinn? Der Mensch sucht nach dem Sinn des Lebens – egal, ob er einer allumfassenden, allgemeingültigen Wahrheit entspricht oder nicht. Die Sinnsuche ist eng mit der menschlichen Existenz verbunden (siehe hierzu Viktor Frankl).

Jeder Mensch braucht das Gefühl, wichtig, erwünscht und gewünscht zu sein. Wenn Sie Geschwister haben, dann haben Sie im Wettbewerb Ihre Nische gesucht und gefunden. Vielleicht waren Sie der/die Erfolgreiche, der/die Leise, der/die Aufmüpfige, der/die Kreative …

Dieses Bedürfnis, speziell und wichtig zu sein, ist immer da und möchte auch befriedigt werden. Sie können dieses Gefühl befriedigen, indem Sie zum Beispiel etwas erreichen, was Sie sich vorgenommen haben.

Von Bedeutung in diesem Zusammenhang sind oft auch die Vergleiche mit anderen, indem wir Hierarchien aufbauen. Wir wollen mehr sein, mehr haben als der/die andere und damit wichtiger sein.

In einem mehr positiven Sinne führt dieses Bedürfnis dazu, dass Sie Ihren Standard anheben, sich anstrengen.

Oft führt die Fokussierung auf die Befriedigung dieses Bedürfnisses zu Schwierigkeiten. Wenn wir zum Beispiel meinen, dass nur dieser eine Mensch unserem Leben Sinn geben kann, werden wir kaum fertig damit, wenn dieser Mensch sich von uns trennt. Aber auch Mitglieder einer Gang finden in der Gruppe die Verbundenheit mit anderen, die ihrem Leben Bedeutung geben. Es ist dann leider unerheblich, wenn diese Verbundenheit einen kriminellen Inhalt hat.

Ihr Bedürfnis nach Bedeutung befriedigen letztendlich auch Amokläufer. Mit ihren Taten gehen sie sogar in die Geschichte ein und Jahrestage sind mit ihrem Namen verbunden.

Schlüsselwörter sind: Stolz, Wichtigkeit, Leistung, Standard, Disziplin, Wettbewerb und alle Wörter, die mit Zurückweisung oder mit „nicht gut genug“ anfangen

 

 

Die folgenden zwei Bedürfnisse sind wichtig, wenn Menschen sich als „ganz“, „ausgefüllt“ oder „erfüllt“, „in ihrer Mitte erlebend“ fühlen wollen.

5. Das Bedürfnis nach Wachstum

Wachstum ist nicht nur ein menschliches Phänomen. Es ist in der Entstehung des Universums genauso sichtbar wie in der menschlichen Evolution. Säuglinge entdecken ihre neue Umgebung, kleine Kinder lernen laufen und sprechen, Erwachsene erwerben neue wichtige Verhaltensweisen.

Ein Muskel, der nicht benutzt wird, wird kraftlos und verkümmert. Das Gehirn kann neuronale Verbindungen bis ins sehr hohe Alter formen. Voraussetzung hierfür ist das Lernen, und zwar immer neuer Dinge und Verhaltensweisen; den Mut zu haben, immer wieder seine eigene Komfortzone zu verlassen.

Alles, was nicht wächst, stirbt!

6. Das Bedürfnis nach einem Beitrag zur Evolution

Vielleicht ist sich der Mensch nicht unmittelbar bewusst, dass er Teil eines Ganzen ist. Jedoch entstehen Freude und ein innerer Friede nicht nur beim Nehmen, sondern auch beim Geben.

Dieses Phänomen ist gut zu beobachten, wenn ein Mensch einem anderen in einer Notsituation Hilfe anbietet oder wenn eine Gruppe von Menschen etwas Neues entwickelt, dass die Lebensqualität anderer erhöht.

Etwas zu geben macht Menschen glücklich und zufrieden.

 

 

Die Befriedigung dieser 6 Grundbedürfnisse entscheidet, ob wir uns glücklich oder unglücklich fühlen.

© Institut Dr. Zottmann

Add your Content here

Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu.